Linoldruck schneiden
Den Linoldruck schneiden
Im Handel gibt es spezielle Schneidebretter. Diese haben auf der einen Seite die Möglichkeit am Tisch festgeklemmt zu werden und auf der anderen Seite verhindert es das wegrutschen der Linolplatte. Ich arbeite ganz ohne solche Vorrichtungen, kann diese aber empfehlen. Gerade am Anfang fehlt einem die Routine beim schneiden noch. Es ist also eine lohnende, aber nicht zwingende Investition um einen Linoldruck herzustellen.
Wenn das gewünschte Motiv übertragen wurde, beginnt das Schneiden des Linolschnittes.
Anfangen solltest du damit die Konturen zu schneiden. In den Linolbestecksets, welche günstig angeboten werden, ist auch ein Messer mit dabei. Dieses eignet sich allerdings nicht zum Konturen schneiden. Das ist zumindest meine Erfahrung. Die Klinge ist in einem ungünstigen Winkel. Ich rate dir eher zu einem Cuttermesser oder einem Skalpell. Diese reichen von der Schärfe aus. Ich schneide selbst Holz mit den Cuttern. Oftmals bricht nach nur kurzer Zeit die vorderste Spitze der Klinge ab. Das macht aber nichts, es reicht meist immer noch aus um auch detailreiche Linolschnitte anzufertigen.
Nun zum schneiden. Schneid immer mit einer leichten Schräge von der Druckfläche weg. Es muss nicht sehr schräg sein, aber ein wenig. Das hat den Vorteil, dass deine Druckfläche stabil bleibt und nicht so schnell ausfranst. Umfahre nun einen Teil des zu druckenden Bereiches mit dem Messer. Anschließend schneidest du schräg neben dem Schnitt nochmals entlang und zwar so, dass sich eine Kerbe bildet. Das hört sich kompliziert an, ist es aber nicht,
Entweder du schneidest nun die Kerben komplett um alle Konturen deines Motivs oder du arbeitest dich Stück für Stück voran. Ich persönlich schneide einen Teil nach dem anderen.
Wenn dir die Arbeit mit dem Cutter zu viel ist, kannst du die Konturen auch mit dem kleinsten Messer umschneiden. Ich habe damit eigentlich immer gute Erfahrungen gemacht.
Wenn die Kerben um die Konturen angelegt sind, beginnst du damit die Flächen, welche nicht gedruckt werden sollen wegzuschneiden.
Fange mit dem dünnsten Messer, dem Geißfuß an, und arbeite dich zu den größeren vor. Hier kann man nicht genau sagen, wann welches Messer eingesetzt werden muss. Das zeigt einfach die Erfahrung. Ich finde man auch kann auch mit dem breiten Messer noch recht filigran arbeiten. Das muss einfach die Erfahrung zeigen. Letztlich liegt es am
Künstler selbst, welches Messer ihm liegt. Diese Vorgehensweise kann ich gut weiterempfehlen. Alle Stellen die nicht gedruckt werden sollen, müssen nun weggeschnitten werden. Bei größeren Flächen musst du darauf achten alles gleichmäßig wegzuschneiden. Das ist aber auch nur eine Empfehlung. Ich lasse bei meinen Arbeiten gerne ein paar Stellen stehen. Damit erreicht man eine Art Textur im Hintergrund. Manche Künstler lassen bei ihrem Linolschnitt bewusst Flächen stehen oder mustern diese. Mit der Zeit wird jeder Künstler seinen eigenen Stil entwickeln. Ich lasse bei Landschaften oder Stadtansichten oftmals große geometrische Flächen stehen, beispielsweise im Himmel oder dergleichen.