Linoldruck- Infos, Anleitungen und Tutorials. Alles zum Thema Linolschnitt
Das Anfertigen eines Linoldrucks oder auch Linolschnitt genannt, ist im Grunde gar nicht so schwer.
Sowohl Einsteiger als auch ambitionierte Künstler finden Gefallen an der Hochdrucktechnik des Linoldrucks. Im Gegensatz zu anderen Drucktechniken wie Holzschnitt, Lithografie oder Radierungen, kann der Linoldruck mit günstigen Mitteln einfach zu Hause hergestellt werden. Es bedarf keiner teuren Anschaffungen, um die ersten Schritte in Sachen Linoldruck zu unternehmen.
Obwohl unsere Gesellschaft sich immer mehr digitalisiert, erleben die klassischen Drucktechniken eine Art Renaissance. Viele junge Künstlergruppen kehren zu analogen Drucktechniken zurück und verbinden diese mit der urbanen Welt. Einige Künstler haben sogar über Graffiti und Streetart zum Linoldruck gefunden. Aber auch klassische Künstler aus dem Bereich Zeichnen und Grafik greifen gerne auf diese handgemachte Art der Bilderstellung zurück.
Eine mit dem Computer erstellte Grafik mag zwar flexibler und schneller zu erstellen sein als ein Linoldruck, jedoch ist die Wirkung eines von Hand gedruckten Linolschnitts weitaus intensiver und plastischer als der Ausdruck aus einem Laserdrucker. Das Erlebnis eines einmaligen Kunstwerkes geht mit der digitalen Reproduktion solcher Grafiken leider verloren. Die eigene Handschrift und Persönlichkeit des Künstlers ist nicht erkennbar.
Und mal ehrlich: Was würdest du lieber verschenken? Einen Computerausdruck oder einen von deinen Händen geschnittenen und abgezogenen Linoldruck?
Auf dieser Seite möchte ich dir Schritt für Schritt zeigen wie man einen Linolschnitt anfertigt und diesen druckt.
Das ganze Angebot von Werkzeugen, Papieren und Farben kann auf einen Anfänger schnell verwirrend wirken. In diesen Tutorials und Anleitungen erkläre ich dir, auf was es ankommt wenn du deinen eigenen Linoldruck erstellen möchtest. Aufgrund meiner Erfahrung in verschiedenen Drucktechniken kann ich dir Tipps und Tricks zeigen um dein eigenes Kunstwerk anzufertigen.
- Welches Arbeitsmaterial benötige ich?
- Wie muss ich vorgehen?
- Welche Werkzeuge benötige ich?
- Mit welchen Kosten muss ich rechnen?
- Gibt es sinnvolle Literatur zum Thema?
Der Linoldruck zeigt meist flächige Motive mit klaren, glatten Umrissen.
Gerade Landschaften oder Stadtansichten eignen sich sehr gut für Einsteiger im Bereich des Linoldrucks. Ebenso sind flächige, geometrische Motive à la Kandinsky eine gute Wahl. Auch wenn du kein besonders geübter Zeichner bist, kannst du Linoldrucke von Vorlagen wie Fotos oder Bildern anfertigen. Mit der Zeit werden dir auch komplizierte Drucke und Schraffuren gelingen. Der Linoldruck ist eine Kunsttechnik, die sich sehr gut für Personen eignet, die bisher wenig oder gar keine Erfahrungen im Bereich Druckgrafik oder Kunst gesammelt haben.
Das Linoleum, aus dem die Druckplatten hergestellt werden, ist aufgrund seiner Beschaffenheit relativ leicht zu bearbeiten. Im Gegensatz zu Holz, insbesondere Harthölzern, ist es einfacher zu schneiden. Das Linoleum ist viel elastischer und einfacher zu bearbeiten als selbst weiches Sperrholz. Die Linolplatten, wie sie im Kunsthandel angeboten werden, sind weich genug, um sie mit handelsüblichem Linolschnittbesteck zu bearbeiten. Es ist nicht erforderlich, teure Holzschnitzwerkzeuge zu erwerben. Ein Einsteiger-Set kann schon für wenige Euro erworben werden.
Die geringen Materialkosten und die einfache Handhabung machen den Linoldruck zu einer beliebten Technik bei Künstlern. Auch die Tatsache, dass man die Drucke von Hand herstellt, verleiht ihnen eine persönliche Note und unterstreicht die Individualität des Künstlers. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass der Linoldruck eine Technik ist, die Übung erfordert. Wenn du dich jedoch mit der Zeit und Geduld an die Technik gewöhnst, kannst du damit wunderschöne Drucke herstellen, die dich und andere begeistern werden.
Der Linolschnitt; so individuell wie seine Künstler
Obwohl bei einem Druckverfahren wie dem Linoldruck eigentlich bei jedem Abzug das
selbe Motiv gedruckt wird, entsteht trotzdem jedesmal ein eigenständiges Kunstwerk. Mit jedem Abzug von deiner Linolplatte kannst du deinem Bild neue Ausdruckskraft verleihen. Nach jedem Abzug hast du die Möglichkeit die Kombination aus Farbe und Papier neu zu mischen. Stell dir nur mal vor, Andy Warhol hätte seinen berühmten Druck von Marilyn Monroe in nur ein und der selben Farbkombination gedruckt? Mr Warhol hat sich zwar nicht dem Linoldruck bedient, aber du verstehst sicher was ich meine…
Jeder Druck ist aufgrund minimalster Abweichungen anders als der vorhergehende. Du erschaffst zwar mit jedem Abzug das gleiche Motiv, jedoch ist jeder Druck ein eigenständiges Kunstwerk. Auch große Künstler wie Picasso oder Matisse bedienten sich dieser einfachen aber wertvollen Hochdrucktechnik.
Das Prinzip des Linoldrucks
Der Linoldruck ist ein Hochdruck. Das beutet, dass nur die hochstehenden Teile der Druckplatte drucken. Der restliche Teil der Platte wird vom Künstler mit den verschiedenen Werkzeugen weggeschnitten. Einzig der stehenbleibende Rest wird mit Farbe eingewalzt und druckt letztendlich das Motiv auf das Papier.
Da diese Hochdrucktechnik ohne Zwischendruckverfahren, wie beispielsweise das Offsetdruckverfahren, auskommt, muss auf der Platte das gewünschte Motiv als Negativ aufgetragen werden. Auch das wird dir hier in den Anleitungen erklärt.